Anja Aicher

Wissenswertes über Hashimoto

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung. Das heißt, der Körper greift gewisse Teile des Körpers selber an und zerstört sie. 

Frauen sind 10 x häufiger betroffen als Männer, allein diese Tatsache lässt vermuten, dass es auch etwas mit den Hormonen zu tun haben kann.

Häufige Ursachen für Hashimoto sind:

  • Starke hormonelle Schwankungen wie eine Entbindung oder die Menopause.
  • Anti-Baby-Pille oder andere hormonelle Verhütungsmethoden
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Leaky-Gut-Syndrom
  • Verschiedene Umweltgifte, Weichmacher

In der Pubertät erfahren  Männer und Frauen ungefähr dieselbe hormonelle Schwankung. Bei den Männern ist das aber auch die einzige größere Veränderung, der sie ausgesetzt sind. Danach bleibt ihr Hormonhaushalt ziemlich stabil. 

Frauen dagegen haben monatlich ihre Periode, später dann Schwangerschaften, Entbindungen, sie  stillen und dann kommt noch der Wechsel mit der Menopause. Alles Situationen, in denen der Hormonhaushalt jedes Mal komplett durcheinandergewürfelt wird. In all diesen Phasen kann eine Hashimoto Thyreoiditis entstehen und somit zu einer Unterfunktion führen. 

Eine weitere Ursache ist die Anti-Baby-Pille. Sie ist dafür bekannt, den Darm undicht zu machen und kann so zu einer überschießenden Reaktionen des Immunsystems führen. Des Weiteren werden die Pille und andere hormonelle Verhütungsmittel in der Leber abgebaut. Künstliche Hormone werden langsamer abgebaut als die natürlichen Hormone der Frau und so blockieren diese Hormone die Entgiftungssysteme der Leber.

Wenn man über einen längeren Zeitraum Nahrungsmittel zu sich nimmt, die der Körper nicht verträgt, bekommt die Darmschleimhaut kleine Löcher. Dies nennt man dann ein Leaky-Gut-Syndrom. Hier können kleine Fremdeiweiße durch die Darmschleimhaut hindurch zum Immunsystem gelangen und auch wieder zu einer Überreaktion führen.  So gut wie alle Menschen mit einer Autoimmunkrankheit leiden an einer durchlässigen Darmschleimhaut. 

Ein weiterer wichtiger Grund ist die Belastung durch Umweltgifte. Ganz vorne dabei sind Schwermetalle und Weichmacher. Man findet sie häufig in Kosmetika und in Nahrungsmitteln, sie wirken stark entzündungsfördernd und können dadurch die Entstehung einer Hashimoto Thyreoiditis fördern. 

Die Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgt durch Befragung der Symptome, körperliche Untersuchung der Schilddrüse und Bluttests zur Messung der Schilddrüsenhormonwerte sowie des TSH-Werts, das in der Hirnanhangsdrüse produziert wird.

Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis werden Antikörper gebildet gegen ein Enzym im Schilddrüsengewebe(TPO-Ak) und gegen ein Protein in  der Schilddrüse (TG-Ak). Diese greifen das Organ an und  können im Blut gemessen werden. 

Den Patienten wird leider immer gesagt, dass es keine Heilung gäbe und man Hashimoto sein Leben lang behalten würde. Diese Aussage kann ich nicht bestätigen. In meiner Praxis hat sich immer wieder gezeigt, dass unter der richtigen Therapie die Antikörper durchaus wieder verschwinden können und die Entzündung der Schilddrüse gestoppt werden kann.  Bei der alleinigen Verschreibung von Schilddrüsenhormonen wird nichts gegen die eigentliche Ursache der Entzündung unternommen. Im Gegenteil, es wird dabei zugesehen, wie sich die Schilddrüse durch das Autoimmungeschehen langsam immer weiter zerstört, bis nichts mehr von ihr übrig ist. 

Ich persönlich bin der Meinung, dass es eleganter wäre, parallel zu arbeiten, den Körper mit den  nötigen Hormonen zu versorgen und gleichzeitig etwas gegen die Entzündung und die Ursache der Krankheit zu tun. Denn so kann man verhindern, dass die Schilddrüse immer kleiner wird oder gar komplett verschwindet. 

Am Wichtigsten ist es jedoch, dass die Frauen erfahren, dass es nicht wahr ist, dass man nichts gegen Hashimoto unternehmen kann.  Diese Aussage raubt jede Hoffnung auf Besserung und die Menschen fühlen sich ohnmächtig und handlungsunfähig. Das sollte nie passieren.

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